Erscheinungsdatum: 07.09 2011
Auflagenhöhe: 300.000
Druckart: Offset
Entwurf: Künstlerhaus
Druck: Österreichische Staatsdruckerei
Art: Sonderpostmarke
Stichworte: art
Der Name der neuen Sondermarke mag ein wenig missverständlich klingen, feiert doch nicht das Künstlerhaus selbst ein rundes Jubiläum im heurigen Jahr, sondern vielmehr die so genannte „Genossenschaft der bildenden Künstler Wiens“, eine Standesvertretung für Maler, Bildhauer und Architekten, welche sich aus dem Zusammenschluss der beiden ehemaligen Künstlervereine „Eintracht“ und „Albrecht-Dürer-Verein“ im Jahre 1861 bildete und wenige Jahre später, 1868, das neu errichtete Künstlerhaus bezog. 1897 spalteten sich dann einige moderne Künstler vom Künstlerhaus ab und gründeten die Wiener Secession – mit diesem Schritt verlor das Künstlerhaus freilich langsam seine Kammerfunktion. Längst auch den Vertretern der angewandten Kunst offenstehend, wurde die Vereinigung 1976 schließlich in die „Gesellschaft bildender Künstler Österreichs, Künstlerhaus“ umbenannt. Die 1985 gegründete und nach wie vor aktuelle Künstlerhaus-GesmbH. indes organisiert Ausstellungen auf allerhöchstem Niveau – neben eigenen Schauen auch überaus erfolgreich für andere Museen und namhafte internationale Institutionen.
Das Künstlerhaus Wien, am Karlsplatz neben dem Gebäude des Wiener Musikvereins gelegen, wurde in den Jahren 1865 bis 1868 errichtet, Architekt war ein gewisser August Weber, der kurz zuvor auch schon das Gartenbaugebäude auf der Ringstraße entworfen hatte. Die kunstvollen Steinmetzarbeiten stammen von der Wiener Firma „Anton Wasserburger“, dabei wurden hauptsächlich St. Margarethener und Wöllersdorfer Stein verwendet; den Schlussstein setzte niemand Geringerer als Kaiser Franz Joseph I. höchstpersönlich. Bereits im Jahre 1882 erhielt das Gebäude einen größeren Zubau in Form der beiden Seitenflügel – später wurden hier ein Kino und ein Theater untergebracht. Im 20. Jahrhundert geriet der für den Ringstraßenbereich ungewöhnlich niedrige Bau mehrfach unter einen spekulativen Abriss- bzw. Aufstockungsdruck. Verschiedene Pläne sahen einerseits die Ersetzung des historischen Pavillons durch achtgeschossige Zinshäuser vor, andererseits dachte man öffentlich über eine bauliche Verdichtung dieses prominenten Ortes nach.
Eigentümer des Künstlerhauses Wien ist die „Gesellschaft bildender Künstler Österreichs, Künstlerhaus“, die älteste bestehende Künstlervereinigung des Landes. Eines der bekanntesten Festivals der Stadt, die so genannte „Viennale“, findet Jahr für Jahr, neben anderen Spielstätten, auch ebenhier statt.
In der Vorstadt Laimgrube, die 1850 mit dem Bezirk Mariahilf eingemeindet wurde, gab es Ecke Untere Stättengasse (seit 1862 Dürergasse) und Canalgasse (seit 1902 Joanelligasse) das Gasthaus zum „Blauen Strauß“. Dort stellte Leopold Ernst 1847 unter gewaltiger Kostenüberschreitung einen neugotischen Festsaal fertig. Dieser Saal war der Treffpunkt des 1851 gegründeten Verein junger Künstler und Akademiker, der sich später in Albrecht-Dürer-Verein umbenannte. Im Jahre 1861 schlossen sich die Künstlervereine Eintracht und Albrecht-Dürer-Verein zur damaligen Standesvertretung für Wiener Maler, Bildhauer und Architekten unter dem Namen Genossenschaft der bildenden Künstler Wiens zusammen. 1868 wurde das neue Haus bezogen. 1897 spalteten sich einige moderne Künstler vom Künstlerhaus ab und gründeten die Wiener Secession. Damit verlor das Künstlerhaus langsam seine Kammerfunktion. Seit 1972 steht die Vereinigung auch den Vertretern der angewandten Kunst offen. 1976 wurde sie, unter Beibehaltung der genossenschaftlichen Rechtsform, in Gesellschaft bildender Künstler Österreichs, Künstlerhaus umbenannt. Seit 1983 sind auch Film- und Audiovisionskünstler dabei. Die 1985 gegründete Künstlerhaus-Ges. m. b. H. organisiert Ausstellungen auch für andere Museen und Institutionen.
The Vienna Künstlerhaus (German: Künstlerhaus Wien) is an art exhibition building in Vienna. It is located on Karlsplatz near the Ringstraße, next to the Musikverein. It was built between 1865 and 1868 by the Austrian Artists\' Society (Gesellschaft bildender Künstler Österreichs, Künstlerhaus), the oldest surviving artists\' society in Austria, and has served since then as an exhibition centre for painting, sculpture, architecture and applied art. Since 1947 it has also managed a cinema, which is used as one of the screening venues for the annual Viennale film festival. The society has its roots in the suburb of Laimgrube, now part of Mariahilf. Here, on the site of a guesthouse, Leopold Ernst had a Neo-Gothic festival hall built (at a great loss) in 1847. The hall became the meeting place of the Society of Young Artists and Academics, which was founded in 1851 and later renamed the Albrecht Dürer Society. In 1861 it merged with another artists\' society, Eintracht, to form a new association representing Viennese painters, sculptures and architects: the Vienna Artists\' Society. In 1868 the society moved into its current premises. In 1897 a number of modern artists seceded from the Künstlerhaus and founded the Vienna Secession. In 1972 the society opened its membership to practitioners of applied art, and in 1976 it was renamed the \"Austrian Artists\' Society, Künstlerhaus\". Since 1983 it has included filmmakers and audio-visual artists among its members. Its limited company (Künstlerhaus-Ges. m. b. H.), founded in 1985, organises exhibitions both for the Künstlerhaus and for other museums and institutions.
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